Die 10. Ledenon-Speedweek stand ganz im Zeichen deutlicher Veränderungen. Zum einen war da das neue Konzept einer 2-Gruppeneinteilung incl. Abschaffung der bisherigen Y-Gruppe (die Diskussionen hierzu im Vorfeld einschliesslich der Umfrage zum Thema sind im Forum bzw. nach Login nachzulesen).
Zum andern die bis zum Start der Veranstaltung ungeklärte Forderung der Streckenbetreiber nach einem erheblichen ‘Zwangsumsatz’ in der Strecken-Cafeteria - was im Falle einer Erfüllung zum (finanziellen) Desaster dieser Veranstaltung geführt und damit wohl das Ende der Speedweek bedeutet hätte.
Zum Glück konnten wir in einer harten Verhandlung am Vorabend des ersten Veranstaltungstages einen akzeptablen Kompromiss erreichen, allerdings ist jetzt schon klar, dass die Konditionen im nächsten Jahr deutlich ungünstiger sein werden. Sobald hier die Karten auf dem Tisch liegen (was voraussichtlich im Herbst sein wird) werden wir hier die notwendigen Informationen liefern und evtl. auch eine Umfrage starten, inwieweit die dann geltenden Bedingungen (=Preise) von den Ledenon-Teilnehmern akzeptiert werden.
Unsere Absicht ist nach wie vor, auch 2006 eine Pfingstveranstaltung in Ledenon anzubieten - es wäre sehr schade, wenn diese Tradition hiermit ihr Ende finden würde. Doch nun zur Veranstaltung selbst: Der Montag begann zunächst regnerisch, sodass die geplante Gruppeneinteilung gleichmal auf Eis gelegt wurde - will heissen, freies Fahren für die ‘Wasserfesten’.
Und diesen zögerlichen Beginn nutzten wir zu einer Runde zu Fuss mit Kamera, woraus dann
diese interaktive Imagemap
entstand.
Gegen 11 Uhr trocknete es jedoch zusehends auf, die Sonne liess sich blicken und die Strecke füllte sich zusehends.
Nachmittags dann herrlicher Sonnenschein, trockene Piste und damit erstmals Fahren der Gruppen F und S im 30 Minuten Takt. Es zeigte sich schnell dass das recht reibungslos klappte, einschliesslich der geplanten schnellen Wechsel. Ebenso war sofort offensichtlich dass die Einteilung ernstgenommen und befolgt wurde - es kam praktisch niemand am Streckeneinlass zur falschen Zeit an um sich etwa ‘reinzumogeln’ - alle die aus irgendwelchen Gründen ‘ausser der Reihe’ fahren wollten haben gefragt und es gab hier auch immer das OK.
An dieser Stelle deshalb ein dickes Lob an die Teilnehmer für die gezeigte Disziplin - ohne diese hätte das nicht so funktionieren können ! Am Abend dann die geplante Fahrerbesprechung zwecks Feedback/Diskussion insbesondere im Hinblick auf die Gruppeneinteilung, und siehe da: ganz überwiegend positive Rückmeldungen.
Ebenso einige Verbesserungsvorschläge, wie das Abwinken der Turns mit der karierten Zielfahne anstatt der roten Flagge, was dann auch gleich am nächsten Tag umgesetzt wurde. Dieser begann zunächst durchwachsen - will heissen, bewölkt mit ab und zu ein paar Regentropfen, aber die Strecke blieb die meiste Zeit trocken.
Pünktlich zur Mittagspause dann der grosse Platzregen - nun brauchte sich niemand mehr Gedanken zur richtigen Reifenwahl zu machen . Und wer dann Regenreifen aufzog und rausging, hatte dann auch tatsächlich noch echt Spass (ja, so einen Nachmittag lang ist das dann wirklich so). Mittwoch dann der ersehnte Wetterumschwung - etwas mehr als 20 Grad, Sonne satt und ein zwar recht frischer Wind aus Norden, jedoch bei weitem kein Mistral, sodass wirklich kräftigst gefahren wurde, und zwar in jeder Gruppe und jedem Turn. Bedauerlicherweise passierte dann aber auch ein heftiger Crash: Jürgen D. produzierte im bergab-Rechtsbogen nach dem Omega einen Highsider und knallte voll auf den Asphalt. Ergebnis: jede Menge gebrochene Knochen (Finger, Rippen, usw.) - wovon Handgelenk und Hüfte gleich am nächsten Tag in Nimes operiert und ‘zusammengenagelt’ wurden.
Den Umständen entsprechend war er am Freitag beim Besuch im Krankenhaus aber schon wieder positiv gestimmt - er ist sich im klaren dass es hätte noch schlimmer kommen können und sieht deswegen einfach nach vorne. An dieser Stelle, Jürgen, gute Besserung von allen Teilnehmern ! Und noch eine wichtige Erkenntnis aus diesem bedauerlichen Unfall: Da diese Veranstaltung ausdrücklich als Training zur Verbesserung des eigenen Fahrkönnens deklariert ist, OHNE Wettbewerb/Rennen, gilt sowas gegenüber der eigenen Versicherung als normaler Unfall und die Kosten werden übernommen - ein Aspekt der in einem solchen Fall von unabschätzbarem Wert ist. Doch zurück zum weiteren Verlauf.
Auch der letzte Tag präsentierte sich wettermässig von der guten Seite - noch etwas wärmer und ideale Bedingungen. Keine weiteren nennenswerten Unfälle, nur ein paar Ausrutscher wie die 2 von Dammi an derselben Stelle, einmal mit altem, einmal mit neuem Reifen, was unweigerlich zu dem Schluss führt dass es am Reifen nicht gelegen haben kann . Zum Abschluss dann wie gewohnt, ‘Paadie’ im Fahrerlager.
Zunächst kam die Sache etwas schleppend in Gang und es wurde schon befürchtet, man müsste noch Bier mit heimnehmen. Doch dies wäre das erste Mal der Fall gewesen, und so stellte sich heraus, dass mit dem späteren Eintreffen weiterer Nachzügler dieses Thema schnell erledigt war - also alles wie gewohnt . Insgesamt also - bis auf den Unfall - ein positives Fazit. Insbesondere im Hinblick auf die Gruppengeschichte. Es sind nicht wenige zu dem Schluss gekommen, dass sie so effektiv mehr gefahren sind als bisher bei ‘freier’ Zeiteinteilung - typischer Spruch: ‘ach Gott, ich muss ja schon wieder fahren’.
Und noch dazu mit weniger Stress und ‘haarigen’ Situationen, weil einfach alles besser zusammenpasste. Diese Tatsache war schon beim Zuschauen von aussen sichtbar. Ich denke also, wir sind mit diesem Konzept - zumindest bei Veranstaltungen mit relativ vielen Teilnehmern, auf dem richtigen Weg.
Und noch ein paar Worte zur Schnuppergruppe morgens von 9 bis halb 10: entgegen einiger Erwartungen wurde auch diese gern angenommen und genutzt (es gab im Vorfeld Stimmen, die dies als quasi ‘unsittliches Angebot’ abgelehnt hatten, da es allein dafür ja unzumutbar sei ein Moped mitzubringen) - bestes Beispiel sind unsere ‘Nachwuchskräfte’ Alex (15) und Steffen (18) - grad erstmal frisch den Führerschein (oder erstnoch in Planung).
Und nach drei Tagen Schnuppergruppe ganz cool in F mitgefahren, mit respektablen 1:54er Zeiten. Soviel zum Thema Nachwuchs. Und, ach ja, Bilder gibts inzwischen dank Matthias Rebel und Martin Hauf auch - ich selber bin wiedermal nicht dazugekommen, welche zu machen, daher an dieser Stelle die Bitte an alle anderen Fotografen: schickt mir Eure Pic’s/Videos per email, Webserver, CD, DVD oder sonstwie - sie werden hier ein interessiertes Publikum finden .