It's (not) All Over Now, Baby Blue

Hm, schon bald nach meinem letzten privaten Blogeintrag ist es nun wieder Zeit für einen Neuen. Wieder einmal stehe ich an einem Wendepunkt des Lebens: der (voraussichtich definitive) Ausstieg aus dem Berufsleben.
Immerhin ist dies nicht eine ausschliesslich negative Geschichte, so wie die Sache mit dem Herzinfarkt, sondern hat, wie meistens im Leben, zwei Seiten: Da ist zum einen das weinende Auge, denn immerhin geht damit ein wichtiger Lebensabschnitt (mehr als 30 Jahre, siehe hierzu auch 25 Jahre HDM ) zu Ende, und allein diese Tatsache erzeugt eine gewisse Wehmut, ist es doch unter Anderem auch ein deutlicher Hinweis darauf, dass das Leben als solches nicht unendlich ist. Zudem ist es nicht so ganz leicht, eine Arbeit, die man über viele Jahre gern (und gut!) gemacht hat, nun einfach hinter sich zu lassen, noch dazu in dem Bewusstsein, dass die entstehende Lücke nicht ganz einfach zu schliessen sein wird.
Dazu die nicht eben erfreulichen Umstände - Transfergesellschaft, Arbeitslosigkeit, Abfindung - irgendwie ist das kein ‘anständiger’ Abgang, eher so eine Art Abschiebung. Dies ist aber mehr so eine gefühlsmässige Sache, denn der wirtschaftliche Aspekt ist gut (das Angebot von meiner Firma ist so, dass man es praktisch nicht ablehnen kann, und zwar ernsthaft, nicht im Sinne von Don Corleone smile ) und ich gehe mit erhobenem Haupt: meine Projekte sind in einem guten Zustand, alles funktioniert einwandfrei, so wie es soll, ich muss mir da keinerlei Vorwürfe machen.
Auch mit den Kolleginnen und Kollegen bin ich im Reinen, ich werde auch sicher viele der Kontakte weiterpflegen, so wie auch schon in der Vergangenheit mit Leuten, die schon früher HEIDELBERG verlassen haben. Doch da sind auch die positiven Aspekte (das lachende Auge): nicht mehr jeden Tag den nervigen Berufsverkehr zur Arbeit (das ist im Lauf der Jahrzehnte wirklich schlimmer geworden). Kein Ärger mehr wegen des starren Betriebsurlaubs und der sonstigen Zwangs-Urlaubstage (immer genau dann, wenn mans nicht brauchen kann). Nach einer schlechten Nacht nicht mehr die Zähne zusammenbeissen und ab zur Arbeit (das kommt recht oft vor: wenig/schlechter Schlaf, vor allem als Folge einer nie richtig ausgeheilten Spinalkanal-Stenose, von den sonstigen Unfällen/Operationen - z.B. der hier - der letzten Jahre ganz zu schweigen).
Und dies gab dann auch letztlich den Ausschlag, das Angebot anzunehmen… Dazu viele neu gewonnene Freiheiten: Zeit zur aktiven Mitarbeit an verschiedenen OSS-Projekten, zum gemeinsam mit der Jugend an den Mopdes schrauben und Fahren. Und noch vieles mehr, wozu die Planungen gerade erst anlaufen. Langweilig wirds jedenfalls nicht werden, das ist sicher (auch wenn ich morgens um 6 nicht die Brötchen ausfahren werde, gell Edgar smile.
Also auf zu neuen Ufern, ein neuer Lebensabschnitt beginnt, mit vielen neuen Möglichkeiten, und natürlich dem bekannten Motto: CARPE DIEM . Und last, but not least, zum Thema/Titelsong (die Version von Van Morrison gefällt mir am besten) noch der youtube Link . ..
Und ganz zum Schluss noch eine Anmerkung: nein, ich werde nicht schadenfroh lachen, falls HEIDELBERGER DRUCKMASCHINEN irgendwann mal die Tore sollte schliessen müssen…
Update (13.12.):
Solangsam wird es ernst - gestern war der Ausstand im FEZ in Heidelberg, eine sehr gelungene Sache, auch wenns mir erstmal etwas mulmig dabei war. Allerdings unnötigerweise, es war eine wirklich lockere und entspannte Atmosphäre. Vielen herzlichen Dank, liebe KollegInnen ! Bilder dazu (und zum ebenso gelugenen Ausstand in Wiesloch) gibts natürlich auch:

Kommentar(e):

Klaus Laier schrieb am 2013-07-12 07:01:04 :

Hallo Werner,
schade dass schon wieder eine Persönlichkeit mit Charakter HEIDELBERG verlässt. Werner, du hast immer deine Arbeit getan, deine Meinung gesagt, und diese auch vertreten!!! (das ist leider nicht bei jedem so) Dafür mein Anerkennung und Dank.
Ich kann dir nur sagen, es kommt nicht an wie viel Rente man bekommt, sonder wie lange man diese bekommt.
Du schreibst auch dass man das Angebot von HEIDELBERG einfach annehmen muss. Leider ist das wohl nicht bei jedem so oder angekommen. Ich bin mir sicher, dass du weist was du mit der neu gewonnenen Freizeit sinnvoll anfängst, und nicht in ein Loch fällst (das kann ich mir bei dir einfach nicht vorstellen).
Ich wünsche dir für deinen weiteren Lebensweg ohne HEIDELBERG alles Gute, vor allem das wichtigste viel Gesundheit für dich und deiner Familie.
Klaus Laier

Christian Narr schrieb am 2013-07-16 09:02:06 :

Servus Werner,
jetzt komm ich endlich mal dazu auch was zu schreiben:
Auch ich finde es persönlich sehr schade das Du jetzt Heidelberg verlässt.
Du warst immer ein kompetenter Ansprechpartner und eine große Hilfe vor allem was das SID betrifft.
Zu wem gehe ich jetzt, wenn ich jetzt Fragen habe???:-(
Mußte bis jetzt eigentlich nur ins Nebenbüro :-)
Aber Dein Entschluß ist verständlich und es muß jeder für sich selber entscheiden, was das Richtige ist für ihn ist.
Ich wünsch Dir auch vor allem alles Gute, Gesundheit und viel Spaß bei Deinen Hobbys.
Ich hoffe wir sehen uns dann mal wieder oder laufen uns über den Weg,
evtl. hast Du ja jetzt dann Zeit beim Abteilungsgrillen oder Weihnachtsfeier von uns vorbei zu schauen!!!
Gruß
Chris

Werner schrieb am 2013-07-18 11:57:37 :

Klaus&Chris,
danke für die Blumen :)
Und ja, ich werde wie gesagt, nicht alle Brücken hinter mir abbrechen, wir sehen uns sicher ab und zu bei Gelegenheit ! (meine private email-Adresse ist ja bekannt..)
Werner

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