GP Liedolsheim 2024

Mit dem Plan, das respektable Resultat vom letzten Jahr nochmals zu verbessern, gingen wir das Ereignis frohgemut an - hatten wir doch nun eine deutlich bessere Bremse (vom Production Racer RS 125) sowie einen weiteren, starken Fahrer, den Damian aus Köln, der schon massgeblich am Erfolg im Jahr 2000 beteiligt war, an Bord. Doch es sollte anders kommen:

  • schon am Freitag vor dem Rennen, als erstmals das komplette Team vor Ort war, fabrizierte Jochen mit kalten Reifen einen Sturz.
  • Das sah erst mal nicht schlimm aus, an Material hatte es nur einen Kupplungshebel gekostet und Jochen schien weitgehend unverletzt, nur sein Airbag war aufgrund nicht passender Ersatzpatronen nicht mehr einsatzfähig.
  • Die Ernüchterung dann in der Früh am Renntag: die Prellungen waren so stark dass an Fahren nicht zu denken war.
  • Da kam dann der Damian wie gerufen: ein 2er Team wäre für Udo und mich kaum sinnvoll möglich gewesen.

Als dann um 11 Uhr die Startflagge fiel, fuhr Damian gleich beherzt 6 Plätze nach vorne, und beim Fahrerwechsel nach 45 Minuten waren wir schon auf P17.
Udo übernahm dann und fuhr weiter nach vorn, und auch ich als dritter Fahrer kam besser als gedacht in den Rhythmus und alles sah sehr gut aus.
Dann aber ein Sturz vom Damian wegen zu wenig Geduld beim Überholen, was direkt einen Boxenstop erzwang da der Bremshebel vorn gebrochen war.
Die Reparatur ging ziemlich schnell, ich hatte ja im Vorfeld genügend Ersatzteile gehortet .
Dieses Malheur hätte nun keinen grossen Zeitverlust verursacht, aber es ging bald gerade so weiter: für den nächsten Crash sorgte Udo, nun mit mehr Verlust, wieder ein vorderer Bremshebel (der vorletzte) und auch noch Fussraste und Bremshebel rechts.
Udo zum Glück auch unverletzt, so dass es auf P23 wieder weiter ging.
Mein zweiter Turn lief dann gut, der Platz wurde verteidigt und dann ging es langsam aber stetig wieder vorwärts.
Der folgenreichste Sturz dann von mir im dritten Turn: ausgerechnet einer unserer Boxennachbarn (vom KTM ‘Werksteam’) kam mir auf seiner (langsamen) Outlap in die Quere (ich war sicher er hatte mich kommen sehen, also wollte ich kurz aussen vorbeischlüpfen. Er zog aber rüber auf meine Linie und traf mich voll).
Der Aufprall war hart und mir war sofort klar dass in der linken Hand etwas richtig kaputt war.
Also ab zum Sani zur Erstversorgung, während die andern das Moped geholt hatten und wieder flott machten, wir wollten in jedem Fall das Rennen zu Ende fahren. Das gelang dann, mit P22 als Ergebnis.
Meine direkte Vermutung erwies sich als richtig: kleiner Finger links 3 Mal gebrochen, der daneben ein Mal - Mist.
Ich hoffe das wird bald wieder, ohne grossartige OPs - man wird sehen…
Update 04.09.: es geht ohne OP - ’nur’ 3 Wochen Gips .
Fazit: es hat trotz aller Widrigkeiten Spass gemacht, und dass im Rennsport Fehler ernsthafte Konsequenzen haben können, wissen wir alle schon seit langem .

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